Tod in der Jogginghose

Tod in der Jogginghose

Aus unserer Reihe: „Der abgeschlossene Kurzkrimi“ Sie stutzte. Schon die ganze Zeit hatte sie das Gefühl gehabt, dass irgendetwas anders als sonst war. Diese innere Unruhe, das Röcheln der Heizung im Hintergrund, das Flimmern ihrer Facebookseite auf dem iPad-Bildschirm, die Espressotasse ohne … natürlich, das war es! Das Chioto-Knusperkügelchen fehlte! Verwirrt schaute sie sich um, lächelte dann und entzog Wolfgang das kleine Röllchen mit den Nusskugeln, das er fest umklammert hielt. Der Gute – aber dieses Joggen war einfach nichts für ihn. Sie strich mit ruhiger Hand auf Ihrer ToDo-Liste „Asthmaspray besorgen“ durch und ergänzte die Liste mit dem Punkt „Auf Dating-Plattform anmelden.“

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Eiskalte Männer

Eiskalte Männer

Ich wusste: Die nächsten Schritte konnten über Leben oder Tod entscheiden. Eisig wehte mir der Wind entgegen. Gewiss – ich trug High-Tech-Thermo-Unterwäsche. Darüber einen Ski-Anzug der Marke, mit der die schwedische Skimannschaft 2010 in Vancouver Gold geholt hatte. Dazu den Norwegerpulli von Irmgard, der ganz große Maschen hatte. Natürlich steckten meine Thermo-Socken in Wollsocken, die ihrerseits in Stiefeln aus lappländischem Rentierfell bestanden. Die mongolische Tigerfellmütze war mehrfach gegerbt, mein Gesicht mit nordchinesischem Rindertalg eingerieben und der grönländische Schal ließ nur einen dünnen Schlitz für die Augen frei, die durch eine Sonnenbrille mit dem Schutzfaktor 42 blickten, damit sie nicht schneeblind wurden. Messerscharfe...

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Auf Eis gelegt

Auf Eis gelegt

Ich hab’s!“ rief ich über den Frühstückstisch hinweg. Die coolste Freundin von allen, Elena, blieb hinterer ihrer Zeitung vertieft, ohne zu reagieren. Also fuhr ich fort: „Ich weiß, wo wir diesmal Silvester verbringen werden!“ Zwar blieb das Gesicht des belesenen Gegenübers weiterhin verborgen, aber immerhin bekam ich ein „Tatsächlich?“ zu hören. „Yep!“ meinte ich, während ich mir ein Honigbrötchen zu Recht machte. „Und zwar in Nordschweden!“ Das Papier schwankte einen Moment, dann gab ein stahlblau blickendes Augenpaar frei. Genauer: ein fragendes stahlblaues Augenpaar. „Ha, da staunst du, was?!“ Ich lächelte und genoss meinen Triumph der Überraschung. Die Brötchenhälfte in der einen Hand deutete ich mit der anderen auf den...

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