Das Buch der Maulwürfe

schlaues buch

Schlau!

Eine Story, wie sie von Dan Brown stammen könnte: Das Wissen der untergegangenen  und sagenumwobenen Bibliothek von Alexandria wurde in einem kleinen Buch komprimiert. Gedruckt um 1900, 500 Seiten umfassend, etwa DIN-A5-Größe. Gelesen werden kann es nur von einer kleinen Gruppe von Eingeweihten. Es weiß, wie viel Elefanten wiegen, seit wann der Blaue Diamant verschollen ist, was „Uganuggugu“ in der Sprache der Ureinwohner des Kongos heißt und wie mit einem Päckchen Zucker Feuer entfacht wird. Emil Erpel haben wir die Abschrift dieses Buches zu verdanken – und damit wissen wir auch, in welchem Universum wir angelangt sind: Der Donal-Duck-Zeichner Carl Barks drückte den Drillingen jenes geheimnisvolle Buch in den 50-er Jahren erstmals in die Hände [1]. Eltern, die in den 60-er Jahren ihren Sprösslingen gerne „pädagogisch wertvolle“ Literatur untergeschoben hätten, schüttelten über so viel Unsinn den Kopf: Etwas, was auf alles eine Antwort hat. Dabei aber nicht hunderttausend Bücher in großen Bibliothekshallen umfasst, sondern das man bei sich tragen kann, das in eine Hosentasche passt. Etwas, was nicht veraltet, sich aktualisiert, Ratschläge für den Alltag geben kann … was für ein Kinderkram! Die Erinnerung an das „Schlaue Buch“ [2] kam mir vor einigen Tagen, als ich – ich muss es zu meiner Schande gestehen – nachschlug, wen wir denn momentan als Innenminister haben. Dazu holte ich meinen iPod Touch aus der Hemdtasche, klickte auf das Wikipedia-Icon und war 1 Minute später schlauer. Am Abend zuvor hatte ich mich während eines alten Krimis damit über die geographische Lage von Mauritius informiert. Und natürlich könnte ich ebenso rasch herausfinden, wie man durch Zucker Feuer entstehen lässt [Anleitung]. Mein „Schlauer Kasten“ hat nur DIN-A6-Größe und ist wenige Millimeter dick. Es kann Dinge, die man noch bis in die 90-er Jahre für unmöglich gehalten hätte. Jedenfalls hätten es die eingangs erwähnten humanistisch gebildeten Eltern für unmöglich gehalten. Deren Sprösslinge hatten mehr Phantasie. Und irgendwie erinnert mich das auch an den erhobenen Zeigefinger von Computerspielgegnern – aber das ist ein anders Thema.

Jedenfalls hier noch ein paar Links, falls bei einem Leser Kindheitserinnerungen wach geworden sind:
Wikipedia-Artikel zum „Schlauen Buch“ – dort habe ich mein Wissen via meines Schlauen Kastens entnommen.
Ausführliche Einzelheiten zum „Guidebook“ auf der Carl Barks-Fanseite.
Die Duckipedia – Beispielartikel.
Coversammlung alter Hefte.
DuckMania – eine Don Rosa-Fanpage
Interaktiver Stadtplan von Entenhausen und Informationen zu den Einwohnern.

[1] In der Geschichte „Der verhängnisvolle Kronenkork“, die im Original den netten Namen „Tralla La“ trägt, erschienen 1954.
[2] „Junior Woodchucks Guidebook“, also das „Handbuch der Junior-Maulwürfe“ wie Fähnchen Wieselschweif in der amerikanischen Literatur genannt wurde.

3 Kommentare

  1. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

  2. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

  3. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

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Das Buch der Maulwürfe

schlaues buch

Schlau!

Eine Story, wie sie von Dan Brown stammen könnte: Das Wissen der untergegangenen  und sagenumwobenen Bibliothek von Alexandria wurde in einem kleinen Buch komprimiert. Gedruckt um 1900, 500 Seiten umfassend, etwa DIN-A5-Größe. Gelesen werden kann es nur von einer kleinen Gruppe von Eingeweihten. Es weiß, wie viel Elefanten wiegen, seit wann der Blaue Diamant verschollen ist, was „Uganuggugu“ in der Sprache der Ureinwohner des Kongos heißt und wie mit einem Päckchen Zucker Feuer entfacht wird. Emil Erpel haben wir die Abschrift dieses Buches zu verdanken – und damit wissen wir auch, in welchem Universum wir angelangt sind: Der Donal-Duck-Zeichner Carl Barks drückte den Drillingen jenes geheimnisvolle Buch in den 50-er Jahren erstmals in die Hände [1]. Eltern, die in den 60-er Jahren ihren Sprösslingen gerne „pädagogisch wertvolle“ Literatur untergeschoben hätten, schüttelten über so viel Unsinn den Kopf: Etwas, was auf alles eine Antwort hat. Dabei aber nicht hunderttausend Bücher in großen Bibliothekshallen umfasst, sondern das man bei sich tragen kann, das in eine Hosentasche passt. Etwas, was nicht veraltet, sich aktualisiert, Ratschläge für den Alltag geben kann … was für ein Kinderkram! Die Erinnerung an das „Schlaue Buch“ [2] kam mir vor einigen Tagen, als ich – ich muss es zu meiner Schande gestehen – nachschlug, wen wir denn momentan als Innenminister haben. Dazu holte ich meinen iPod Touch aus der Hemdtasche, klickte auf das Wikipedia-Icon und war 1 Minute später schlauer. Am Abend zuvor hatte ich mich während eines alten Krimis damit über die geographische Lage von Mauritius informiert. Und natürlich könnte ich ebenso rasch herausfinden, wie man durch Zucker Feuer entstehen lässt [Anleitung]. Mein „Schlauer Kasten“ hat nur DIN-A6-Größe und ist wenige Millimeter dick. Es kann Dinge, die man noch bis in die 90-er Jahre für unmöglich gehalten hätte. Jedenfalls hätten es die eingangs erwähnten humanistisch gebildeten Eltern für unmöglich gehalten. Deren Sprösslinge hatten mehr Phantasie. Und irgendwie erinnert mich das auch an den erhobenen Zeigefinger von Computerspielgegnern – aber das ist ein anders Thema.

Jedenfalls hier noch ein paar Links, falls bei einem Leser Kindheitserinnerungen wach geworden sind:
Wikipedia-Artikel zum „Schlauen Buch“ – dort habe ich mein Wissen via meines Schlauen Kastens entnommen.
Ausführliche Einzelheiten zum „Guidebook“ auf der Carl Barks-Fanseite.
Die Duckipedia – Beispielartikel.
Coversammlung alter Hefte.
DuckMania – eine Don Rosa-Fanpage
Interaktiver Stadtplan von Entenhausen und Informationen zu den Einwohnern.

[1] In der Geschichte „Der verhängnisvolle Kronenkork“, die im Original den netten Namen „Tralla La“ trägt, erschienen 1954.
[2] „Junior Woodchucks Guidebook“, also das „Handbuch der Junior-Maulwürfe“ wie Fähnchen Wieselschweif in der amerikanischen Literatur genannt wurde.

3 Kommentare

  1. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

  2. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

  3. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

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schlaues buch

Schlau!

Eine Story, wie sie von Dan Brown stammen könnte: Das Wissen der untergegangenen  und sagenumwobenen Bibliothek von Alexandria wurde in einem kleinen Buch komprimiert. Gedruckt um 1900, 500 Seiten umfassend, etwa DIN-A5-Größe. Gelesen werden kann es nur von einer kleinen Gruppe von Eingeweihten. Es weiß, wie viel Elefanten wiegen, seit wann der Blaue Diamant verschollen ist, was „Uganuggugu“ in der Sprache der Ureinwohner des Kongos heißt und wie mit einem Päckchen Zucker Feuer entfacht wird. Emil Erpel haben wir die Abschrift dieses Buches zu verdanken – und damit wissen wir auch, in welchem Universum wir angelangt sind: Der Donal-Duck-Zeichner Carl Barks drückte den Drillingen jenes geheimnisvolle Buch in den 50-er Jahren erstmals in die Hände [1]. Eltern, die in den 60-er Jahren ihren Sprösslingen gerne „pädagogisch wertvolle“ Literatur untergeschoben hätten, schüttelten über so viel Unsinn den Kopf: Etwas, was auf alles eine Antwort hat. Dabei aber nicht hunderttausend Bücher in großen Bibliothekshallen umfasst, sondern das man bei sich tragen kann, das in eine Hosentasche passt. Etwas, was nicht veraltet, sich aktualisiert, Ratschläge für den Alltag geben kann … was für ein Kinderkram! Die Erinnerung an das „Schlaue Buch“ [2] kam mir vor einigen Tagen, als ich – ich muss es zu meiner Schande gestehen – nachschlug, wen wir denn momentan als Innenminister haben. Dazu holte ich meinen iPod Touch aus der Hemdtasche, klickte auf das Wikipedia-Icon und war 1 Minute später schlauer. Am Abend zuvor hatte ich mich während eines alten Krimis damit über die geographische Lage von Mauritius informiert. Und natürlich könnte ich ebenso rasch herausfinden, wie man durch Zucker Feuer entstehen lässt [Anleitung]. Mein „Schlauer Kasten“ hat nur DIN-A6-Größe und ist wenige Millimeter dick. Es kann Dinge, die man noch bis in die 90-er Jahre für unmöglich gehalten hätte. Jedenfalls hätten es die eingangs erwähnten humanistisch gebildeten Eltern für unmöglich gehalten. Deren Sprösslinge hatten mehr Phantasie. Und irgendwie erinnert mich das auch an den erhobenen Zeigefinger von Computerspielgegnern – aber das ist ein anders Thema.

Jedenfalls hier noch ein paar Links, falls bei einem Leser Kindheitserinnerungen wach geworden sind:
Wikipedia-Artikel zum „Schlauen Buch“ – dort habe ich mein Wissen via meines Schlauen Kastens entnommen.
Ausführliche Einzelheiten zum „Guidebook“ auf der Carl Barks-Fanseite.
Die Duckipedia – Beispielartikel.
Coversammlung alter Hefte.
DuckMania – eine Don Rosa-Fanpage
Interaktiver Stadtplan von Entenhausen und Informationen zu den Einwohnern.

[1] In der Geschichte „Der verhängnisvolle Kronenkork“, die im Original den netten Namen „Tralla La“ trägt, erschienen 1954.
[2] „Junior Woodchucks Guidebook“, also das „Handbuch der Junior-Maulwürfe“ wie Fähnchen Wieselschweif in der amerikanischen Literatur genannt wurde.

3 Kommentare

  1. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

  2. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

  3. draingirl
    Feb 21, 2010

    Den iPod Touch ist doch hier nicht das schlaue Buch, sondern eher Wikipedia. Ok, der iPod ist vielleicht der Einband, aber nicht der Inhalt.
    Das schlaue Buch hat auch eher Schulbuch- oder Bibliotheksbuchcharakter.
    Der iPod Touch ist ein überteuertes Spielzeug, der nichts vom Charme des Lustigen Taschenbuchs beinhaltet. (Ausserdem können nur Erwachsene sich das leisten..)

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