Mann, sei auf der Hut! – Basken unter sich.

Mbaskenmuetze.jpg
wenn ich an unser letztes gelungenes Vierer-Match bei Michael zurückdachte (Grüße an Sven, Melina und Nina). Keine schwang dort beim Tennis den Wii-Controller so wie ich! Zu einem sportlichen Typ wie mir … doch in diesem Moment fiel mein Blick auf eine Baskenmütze – und die Entscheidung war klar.
Eine Baskenmütze, die stand für Rebellion, für Nicht-Angepasstheit, für Selbstbewusstsein und für Stolz! Zugleich für das Künstlerische, denken wir nur an die Pariser Maler. Ich griff also zu und machte mich auf den Rückweg. Nach einigen Metern holte ich die Mütze heraus und platzierte sie auf meinem Haupt. Natürlich ein wenig schräg, so was wirkt frisch und keck. Ich muss zugeben, die ersten Schritte waren etwas unbeholfen, schließlich hatte ich bisher mein ganzes Leben hutlos verbracht. Und so ganz sicher, ob ich optisch damit ankommen würde, war ich mir durchaus nicht. Aber schon nach zwei Minuten änderte sich meine Meinung. Es fiel mir auf, dass sich doch verstohlen immer wieder der Blick der einen oder anderen Passantin auf mich richtete. Oh la la, sollte dieses modische Accessoire tatsächlich meine Attraktivität so schlagartig verbessern? Tja, unmöglich war das natürlich nicht. Mein Körper streckte sich, während ich durch die Menschenmassen lief, und meine Gedanken schweiften in jene Zeit der Pariser Studentenunruhen der 60-er Jahre zurück, über die ich erst vor kurzem auf dem History Channel eine Dokumentation gesehen hatte. Als man in schwarzen Rollkragenpullis in kleinen Cafés oder verrauchten Jazz-Kneipen saß, die Gauloise in der einen, das Rotweinglas in der anderen Hand. Als man zunächst stundenlang über Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sprach, bevor man mit der netten Politik-Studentin das Bett teilen durfte. Ja, das war meine Welt!
Zu Hause angekommen beschloss ich, den Erwerb jener Mütze gebührend zu feiern. Eine Flasche Rotwein hatte ich noch im Speiseschrank (okay, ein Italiener, aber Fußballer haben ja auch ihre eigenen Vorstellungen über die Lage von Madrid und Mailand, und niemand stört sich daran), gut, die Zigarette musste jetzt nicht sein, aber eine Französin wäre als Alternative ganz angenehm. Ich grübelte … hm … Von Mara wusste ich, dass sie heute Abend dienstfrei hatte. Allerdings stammte sie aus Lettland. Das war nun doch ein wenig gewagt … Alexandra stammte aus dem Saarland … sprachen die da nicht einen französischen … irgendwas grenzte da doch an das Elsass … hm … auf meine geographischen Kenntnisse war da nicht unbedingt Verlass. Schließlich kam mir doch noch der rettende Einfall: Isabell! Isabell hatte eine französische Mutter. Okay, ihr Vater kam aus Niederstotzingen, aber das konnte man jetzt mal durchgehen lassen. Ich rief sie an und sie wollte in 30 Minuten bei mir sein. Ausgezeichnet!
Ha! Noch ein Einfall! Ich würde jenen alten schwarzen Rollkragenpulli tragen, mit dem ich bei einer Heino-Parodie bei unserer Abi-Abschlussfeier großen Eindruck hinterlassen hatte! Wo war der noch gleich? – 22 Minuten und 14 Dachboden-Kartons später hatte ich ihn. Okay, er muffelte ein wenig, aber auch das gehörte dazu. Merkwürdig nur, wie sehr er beim Waschen eingegangen war. So oft war der doch gar nicht gewaschen worden. Oder sollte jener Probemonat, den ich im Frühjahr in Form eines Gutscheins beim Fitnessstudio „P15“ eingelöst hatte, doch deutlichere Auswirkungen als gedacht hinterlassen haben? Egal, es klingelte, also irgendwie rein und die Mütze auf, dazu die Flasche in die Hand und strahlend die Tür öffnen.
… Nun, Isabell traf mich später in nicht ganz so guter Stimmung an. Meine 74-jährige Nachbarin hatte mich nur darauf aufmerksam machen wollen, dass ich das Außenlicht noch brennen hatte. Ihre Nachfrage, ob ich mich schon auf Karneval vorbereite, fand ich unangebracht. Aber den Rest gab mir ihr Hinweis, dass ich das Preisschild doch ein wenig zu auffällig auf der Stirnseite der Mütze angebracht hätte. – Die Mütze würde morgen ihren Platz auf dem Dachboden in Kiste Nr. 15 einnehmen.

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wenn ich an unser letztes gelungenes Vierer-Match bei Michael zurückdachte (Grüße an Sven, Melina und Nina). Keine schwang dort beim Tennis den Wii-Controller so wie ich! Zu einem sportlichen Typ wie mir … doch in diesem Moment fiel mein Blick auf eine Baskenmütze – und die Entscheidung war klar.
Eine Baskenmütze, die stand für Rebellion, für Nicht-Angepasstheit, für Selbstbewusstsein und für Stolz! Zugleich für das Künstlerische, denken wir nur an die Pariser Maler. Ich griff also zu und machte mich auf den Rückweg. Nach einigen Metern holte ich die Mütze heraus und platzierte sie auf meinem Haupt. Natürlich ein wenig schräg, so was wirkt frisch und keck. Ich muss zugeben, die ersten Schritte waren etwas unbeholfen, schließlich hatte ich bisher mein ganzes Leben hutlos verbracht. Und so ganz sicher, ob ich optisch damit ankommen würde, war ich mir durchaus nicht. Aber schon nach zwei Minuten änderte sich meine Meinung. Es fiel mir auf, dass sich doch verstohlen immer wieder der Blick der einen oder anderen Passantin auf mich richtete. Oh la la, sollte dieses modische Accessoire tatsächlich meine Attraktivität so schlagartig verbessern? Tja, unmöglich war das natürlich nicht. Mein Körper streckte sich, während ich durch die Menschenmassen lief, und meine Gedanken schweiften in jene Zeit der Pariser Studentenunruhen der 60-er Jahre zurück, über die ich erst vor kurzem auf dem History Channel eine Dokumentation gesehen hatte. Als man in schwarzen Rollkragenpullis in kleinen Cafés oder verrauchten Jazz-Kneipen saß, die Gauloise in der einen, das Rotweinglas in der anderen Hand. Als man zunächst stundenlang über Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sprach, bevor man mit der netten Politik-Studentin das Bett teilen durfte. Ja, das war meine Welt!
Zu Hause angekommen beschloss ich, den Erwerb jener Mütze gebührend zu feiern. Eine Flasche Rotwein hatte ich noch im Speiseschrank (okay, ein Italiener, aber Fußballer haben ja auch ihre eigenen Vorstellungen über die Lage von Madrid und Mailand, und niemand stört sich daran), gut, die Zigarette musste jetzt nicht sein, aber eine Französin wäre als Alternative ganz angenehm. Ich grübelte … hm … Von Mara wusste ich, dass sie heute Abend dienstfrei hatte. Allerdings stammte sie aus Lettland. Das war nun doch ein wenig gewagt … Alexandra stammte aus dem Saarland … sprachen die da nicht einen französischen … irgendwas grenzte da doch an das Elsass … hm … auf meine geographischen Kenntnisse war da nicht unbedingt Verlass. Schließlich kam mir doch noch der rettende Einfall: Isabell! Isabell hatte eine französische Mutter. Okay, ihr Vater kam aus Niederstotzingen, aber das konnte man jetzt mal durchgehen lassen. Ich rief sie an und sie wollte in 30 Minuten bei mir sein. Ausgezeichnet!
Ha! Noch ein Einfall! Ich würde jenen alten schwarzen Rollkragenpulli tragen, mit dem ich bei einer Heino-Parodie bei unserer Abi-Abschlussfeier großen Eindruck hinterlassen hatte! Wo war der noch gleich? – 22 Minuten und 14 Dachboden-Kartons später hatte ich ihn. Okay, er muffelte ein wenig, aber auch das gehörte dazu. Merkwürdig nur, wie sehr er beim Waschen eingegangen war. So oft war der doch gar nicht gewaschen worden. Oder sollte jener Probemonat, den ich im Frühjahr in Form eines Gutscheins beim Fitnessstudio „P15“ eingelöst hatte, doch deutlichere Auswirkungen als gedacht hinterlassen haben? Egal, es klingelte, also irgendwie rein und die Mütze auf, dazu die Flasche in die Hand und strahlend die Tür öffnen.
… Nun, Isabell traf mich später in nicht ganz so guter Stimmung an. Meine 74-jährige Nachbarin hatte mich nur darauf aufmerksam machen wollen, dass ich das Außenlicht noch brennen hatte. Ihre Nachfrage, ob ich mich schon auf Karneval vorbereite, fand ich unangebracht. Aber den Rest gab mir ihr Hinweis, dass ich das Preisschild doch ein wenig zu auffällig auf der Stirnseite der Mütze angebracht hätte. – Die Mütze würde morgen ihren Platz auf dem Dachboden in Kiste Nr. 15 einnehmen.

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Eine Baskenmütze, die stand für Rebellion, für Nicht-Angepasstheit, für Selbstbewusstsein und für Stolz! Zugleich für das Künstlerische, denken wir nur an die Pariser Maler. Ich griff also zu und machte mich auf den Rückweg. Nach einigen Metern holte ich die Mütze heraus und platzierte sie auf meinem Haupt. Natürlich ein wenig schräg, so was wirkt frisch und keck. Ich muss zugeben, die ersten Schritte waren etwas unbeholfen, schließlich hatte ich bisher mein ganzes Leben hutlos verbracht. Und so ganz sicher, ob ich optisch damit ankommen würde, war ich mir durchaus nicht. Aber schon nach zwei Minuten änderte sich meine Meinung. Es fiel mir auf, dass sich doch verstohlen immer wieder der Blick der einen oder anderen Passantin auf mich richtete. Oh la la, sollte dieses modische Accessoire tatsächlich meine Attraktivität so schlagartig verbessern? Tja, unmöglich war das natürlich nicht. Mein Körper streckte sich, während ich durch die Menschenmassen lief, und meine Gedanken schweiften in jene Zeit der Pariser Studentenunruhen der 60-er Jahre zurück, über die ich erst vor kurzem auf dem History Channel eine Dokumentation gesehen hatte. Als man in schwarzen Rollkragenpullis in kleinen Cafés oder verrauchten Jazz-Kneipen saß, die Gauloise in der einen, das Rotweinglas in der anderen Hand. Als man zunächst stundenlang über Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sprach, bevor man mit der netten Politik-Studentin das Bett teilen durfte. Ja, das war meine Welt!
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… Nun, Isabell traf mich später in nicht ganz so guter Stimmung an. Meine 74-jährige Nachbarin hatte mich nur darauf aufmerksam machen wollen, dass ich das Außenlicht noch brennen hatte. Ihre Nachfrage, ob ich mich schon auf Karneval vorbereite, fand ich unangebracht. Aber den Rest gab mir ihr Hinweis, dass ich das Preisschild doch ein wenig zu auffällig auf der Stirnseite der Mütze angebracht hätte. – Die Mütze würde morgen ihren Platz auf dem Dachboden in Kiste Nr. 15 einnehmen.

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