Was denken Sie sich eigentlich?!

Warum schreckt man(n) in der Praxis so oft vor einem Flirt zurück? Natürlich - man möchte keinen Korb bekommen. Und warum glaubt man, daß man abgewiesen wird? Weil man(n) denkt, frau würde denken, wie man(n) denkt. Und hier liegt der entscheidende Fehler! "Sie" will in diesem Bereich nämlich weitaus mutigere Männer, als "er" sich das vorstellt. Schauen wir uns zunächst eine jüngere Statistik an:

So denken Frauen ... ... und so Männer.

(Repräsentativ-Umfrage der Zeitschrift "fit for fun", Grafik entnommen aus "XXLiving" Dez. 1998, S. 27.)

Interessant an diesen Resultaten ist, wie weit die Gewichtungen ab Reihe 2 auseinanderliegen (Kendalls Tau würde gegen Null tendieren - aber das nur nebenbei). Beim Mann ergibt sich ein Bild, das wir alle kennen. Die Punkte "mir nicht genug zeigt, daß sie mich mag", "alles mir allein überläßt" und "mir nicht hilft, ein Gespräch anzufangen/fortzuführen" erreichen hohe Werte. Er möchte, daß sie möglichst rasch zeigt, daß der Flirt-Versuch in Ordnung ist, daß sie entsprechende Signale gibt, Aufmunterungen. Wenn dies nicht geschieht, ist er enttäuscht, rechnet mit einer Ablehnung und gibt schnell seinen Flirt-Versuch auf. So kann er so tun, als sei sein Flirten (Lächeln, Augenzwinkern, kurzer Satz) gar nicht so gemeint gewesen. Paradoxerweise tut er also in diesem zweiten Stadium gerade das Gegenteil dessen, was er eigentlich will: Durch einen starren Blick, durch Verstummen, durch Wegschauen gibt er sich desinteressiert.

Aber - und das wird jetzt ganz deutlich, wenn wir uns die Antworten der befragten Frauen anschauen - damit macht er genau das Verkehrte. Von "ihr" wird als schweres Fehlverhalten interpretiert, wenn er "anfängt, aber nicht konsequent weitermacht", "nicht selbstbewußt ... ist", "gleich aufgibt ..." und "einen im unklaren läßt, ob er es ernst meint." Sie möchte also "Stufe 2" erleben, "mehr" von ihm sehen, ihn näher kennenlernen.

Also, meine Herren, etwas mehr Mut bei nächsten Mal!

PS: Sie sollten allerdings feinsinnig genug sein, gewisse nonverbale Anzeichen der absoluten Ablehnung bereits in Phase 1 zu erkennen: Falls sie sich um 180 Grad dreht und Ihnen den Rücken zuweist oder spielerisch den Mittelfinger hebt oder Ihnen ein Glas Wasser über den Kopf schüttet, so könnte dies tatsächlich bedeuten, daß Sie den Flirt nicht unbedingt weiterverfolgen sollten.

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