Mit Tupperware erlebt man einiges ...

Ein Mann unter Frauen ...

Walter war dabei! Ja, er hat todesmutig eine Tupperparty besucht. Seine Erfahrungen schildert er hier - aber schauen Sie selbst:

Hier mein Tupperware-Party-Erfahrungsbericht:

Jahrelang habe ich mich gewehrt, eine Tupperparty mitzumachen. Dann kam die Einsicht, nicht dumm sterben zu wollen. Also machten wir uns auf von Aachen ins ferne (bald einsame) Bonn. Wir, das waren zwei Mädels und drei (!) Jungs.

Bei den Gastgebern warteten dann zwar noch drei weitere Mädels sowie die Gastgeberin und ihr Freund (der zählt aber nicht - der wurde gezwungen). Da die Männerquote ungewöhnlich hoch war, die Tupperfrau aber niemanden vergraulen wollte, machte sie ein paar platte Witze über die angebliche aachener Provinz (als wäre Bonn der Nabel der Welt...). Als es dann (endlich) los ging, wurde direkt die Unzerstörbarkeit der Tupperware gepriesen, außer wenn man heißes Öl oder Altöl eingießt oder Fett in der Mikrowelle heiß machen will. Als dann eine zwanzig Jahre alte Tupperdose präsentiert wurde, brachen regelrecht Begeisterungsstürme bei den Mädels aus. 'Jaa, meine Mutti hat genau die gleiche - boah, die Farbe mag ich üüüüüüberhaupt nicht - aber die hält immer noch...' (Grund genug zum Wegschmeißen). Na ja, die Sonderangebote dümpelten so vor sich hin, als die Schulbrotdose für die Kleinen (mit Farbgeschmacksverirrung) präsentiert wurde. Mädel xy: 'Wie? Darauf gibt's auch 30 Jahre Garantie? Die Kinder machen die doch jeden Tag auf und zu!' Und die Männer im Raum (alles Ingenieure) begannen direkt zu rechnen: 200 Tage * 2 Mal Auf und Zu * 13 Schuljahre = 5200 Lastwechsel. Lächerlich, das muß mein Motor pro Minute aushalten.

Dann kam das Mikrowellengeschirr. Die Tuppertante gab zu, daß es ein bißchen teuer wäre. Sie hätte es sich gekauft, als es mit 180,-DM sogar noch teurer gewesen sei. Heute kostet schließlich das Einsteigerset auch NUR 169,-DM. Welch Preisverfall... Obwohl die Funktion der Schüssel mit integriertem Sieb (Siebservierer?) und zusätzlichen Joghurtzubereitbechern keiner so richtig verstanden hatte, fand es doch reißenden Absatz. Ich frage mich nur, wieso ich mir jetzt meinen Joghurt in einer Plasik-, oh sorry, Tupperdose selber anrühren soll, wenn er im Supermarkt für mich bereit steht, wenn ich gerade mal Lust darauf habe.

Irgendwann war dann die Show zu Ende. So langsam war mich schon schlecht von der Kombination an Chips aus Tupperschüsseln und in Tupperschüsseln frisch gegartem Gemüse. Kaum, daß sich die Dame für die Aufmerksamkeit bedankte, sprangen alle Mädels auf, um über den aufgebauten Präsentationsstapel herzufallen. Die Quotenmänner blieben noch einige Minuten sitzen und studierten erst einmal ungläubig den Katalog und probierten schon einmal den Verschluß des Geschenkes aus - 'Und wo ist jetzt die Schwierigkeit beim Verschließen?' Nach und nach kämpften sich auch die Männer zu den Präsentationsobjekten vor. Die Farben sahen aus der Nähe noch scheußlicher aus. Das Mikrowellengeschirr wirkte so zerbrechlich, daß man(n) es fast gar anfassen wollte. Natürlich fiel meist den Jungs (zufällig!) etwas zu Boden und - siehe da - es blieb heil! Ich muß zugeben, daß ich mich über das Dosengeschenk wirklich freute. Mir fehlte tatsächlich eine Tansportmöglichkeit für meine Frühstücksschnitte im Büro. Nur muß ich leider die Dose direkt wieder wegstecken, da die Farbe eher einen Brechreiz auslöst.

Walter Kaluza (Walters Homepage)

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