Logo - ein nette Mädel zu einer Tasse Kaffee einzuladen, ist völlig unverfänglich. Da sitzt man nun also in der etwas schmuddeligen Küche des Studentenwohnheims, bemüht sich, seine beste Seite im Small-Talk zu zeigen und schlürft dabei das anregende Getränk.
Sorgen Sie dafür, daß Ihr Gegenüber in guter Stimmung ist! Mit einem geschmackvoll zubereiteten Kaffe (Rezepte unten auf der Seite).

   

Software:

Tee-/Eieruhr-Timer und Kaffeepausen-Erzeuger

   

Gerätschaften

Zwei Faktoren bestimmen Ihre Grundausstattung: Ihr Zeit- und Ihr Finanzbudget. Unter dem Gesichtspunkt der Schnelligkeit und Bequemlichkeit ist eine handelsübliche Kaffeemaschine natürlich unschlagbar.  Diese Maschinen gibt es in Supermärkten zwar schon ab 10, 20 Euro, doch würde ich von einem Kauf eher abraten. Die offenen Billig-Plastikgehäuse lassen einen aromatischen Brühvorgang eigentlich nicht zu, es entsteht der übliche Bürokaffee.

Nebenbei - das Märchen vom "herrlichen Kaffeeduft" ist natürlich auch Unsinn. Wenn bereits während der Brühvorgangs Kaffeeduft entströmt, ist das Aroma dahin. Psychosomatisch werden zwar die Magensäfte angeregt (wir erinnern uns an die Pawlowschen Hunde), weshalb auch viele Leute glauben, "handgebrührter" Kaffee sei besonders gut, aber der eigentliche Geschmack des Kaffees leidet bei solchen Systemen stark.

Hauptkriterium beim Kauf einer Filter-Kaffeemaschine sollte also die hermetische Abgeschlossenheit des Gesamtsystems sein - und solche Maschinen liegen nun mal preislich zwischen 50 und 80 Euro. Dann stimmt aber auch meist die "Abtropf-Konstruktion" (keine hässlichen Kaffeetropfen auf der Heizplatte), die Heizstärke, die Länge des Brühvorgangs usw.

Entkalken Sie die Maschine, wenn Sie sie täglich benutzen, ca. 1 x im Vierteljahr (inzwischen gibt es umweltfreundliche Entkalker). Falls Sie die Maschien, z. B. auf Grund von Urlaub, länger als 3 Tage nicht benutzen, sollten Sie einen "Wasserdurchlauf" ohne Kaffee machen, da sich im Durchlauf Keime gebildet haben. Auch die Rillen und Ritzen der Maschine gelegentlich säubern: Die Kaffeebohne enthält Öl, das ranzig wird (die von Teeliebhabern vertretene These, daß die Patina an der Teekanne das Aroma verbessern würde, ist ein Märchen!).

Alternativ gibt es für die filterlose Zubereitung verschiedene Techniken:

  1. Die "Doppel-Glaskolbenmethode" - eine bauchförmige mit Wasser gefüllte Glaskanne wird direkt auf die Herdplatte gestellt, ein Glaskolben, der das Kaffeepulver enthält, darübergestülpt. Das kochende Wasser "wandert" in den oberen Kolben, brüht dort das Pulver auf, und fließt beim Erkalten wieder in die untere Kanne. Vorteil: Ein wirklich ausgezeichnetes Aroma. Nachteil: Der obere Glaskolben ist ständig im Weg und geht oft zu Bruch.

  2. Die "französische Art": In einem Glasbecher - siehe obere Abbildung - wird das Pulver mit heißem Wasser übergossen. Nach ca. 5 - 7 Minuten wird das Kaffeepulver mittels eines engmaschigen Siebs auf den Boden gedrückt. Nachbildungen des Markenfabrikats sind bereits ab 16 Mark erhältlich. Vorteil: Viele empfinden den so zubereiteten Kaffee als besonders aromatisch. Nachteil: Die Temperatur während des Brühvorgangs ist durch die dünnen Glaswände relativ niedrig, größere Mengen an Kaffee müssen in mehreren Vorgängen zubereitet werden.

Falls Sie Filter verwenden: Soweit ich weiß, gibt es keine stichhaltigen Untersuchungen, in denen Probanden einen Unterschied zwischen den verwendeten Filtertypen herausgeschmeckt hätten. Daher: Sie können ruhig preisgünstige nehmen, falls die Prägung der Ränder fest genug ist (sonst haben Sie später Pulver im Kaffee). Klappen Sie auf jeden Fall die Filter-Ränder so um, wie auf der nebenstehenden Zeichnung gezeigt. Achten Sie auch auf die richtige Filtergröße (meist 1 x 4 oder 1 x 2), damit nicht Wasser "überschwappt". Die Farbe des Filters ist für den Geschmack gleichgültig (aus verkaufspsychologischen Gründen sind heute ohnehin die meisten Filter bräunlich, damit der Käufer denkt, er tut der Umwelt was Gutes).

Der Kaffee verliert praktisch sofort nach der Ernte an Aroma. Wenn er frühzeitig gemahlen wird, beschleunigt sich dieser Prozeß durch den Kontakt mit Sauerstoff. Daher: Eine Kaffeemühle ist immer eine Überlegung wert. Wichtig: Keine mit Messern kaufen, da sich bei diesem Mahlvorgang der Kaffeemehl erwärmen kann. Das Reinigen der Kaffeemühle erfolgt durch das Mahlen einiger Löffel Semmelbrösel (saugt die Ölablagerungen der Kaffeebohnen auf). Sie sollten mit einem mittleren Mahlgrad experimentieren. Zu fein gemahlenes Pulver verlängert die Brühzeit, der Kaffee wird bitterer; zu grob gemahlen, werden zuwenig Aromastoffe freigesetzt. Bohnen oder Pulver immer im Kühlschrank aufbahren, am besten verschließbaren Gläsern (preisgünstige Lösung: ehemalige Gemüsegläser).

Zubereitung

Die Kaffeemarke ist Geschmackssache, über die sich nicht streiten läßt. Empfehlenswert: Transfair-Kaffee, da bei diesem Vermarktungs-System die Kaffee-Bauern tatsächlich gerechter entlohnt werden. Der Preisunterschied zum kommerziellen Kaffee ist momentan relativ gering. Außerdem sind die Transfair-Produkte inzwischen auch in allen Supermärkten erhältlich. Wer in der Süddeutschen Gegend wohnt (Stuttgart/Ulm/München), sollte auf jeden Fall einmal die "Hochland-Sorten" probieren (sind u. a. in den Tee-/Kaffee-/Süßwaren-Geschäften erhältlich).

Nur kaltes und frisches Wasser verwenden (es soll ja Leute geben, die alles schon am Abend einfüllen und eine Zeitschaltuhr für den nächsten Morgen einstellen - im der schwäbischen Region sehr beliebt ;-)  ). Meist ist dies aber zu hart. Wunder wirkt hier eine Messerspitze Natron (ein Beutel ist für einige Groschen im Backwarenregal des Supermarkts zu bekommen). Die Br**-Wasserfilter sind nicht empfehlenswert, da sie 1. den ph-Wert des Wassers verändern (kann zu einer Übersäuerung des Magens führen) und 2. weil sich schnell Keime am Filter bilden.

Die ersten 40 % des Wassers lösen bereits 80 % der Aromastoffe, die nachfolgende Kaffeemenge ist also "schwächer". Daher: den fertigen Kaffee in der Kanne kurz umrühren, sonst wird die erste eingeschenkte Tasse "dünner". (Der Ausdruck "Blümchenkaffee" kommt übrigens von dem früher üblichen Tassenmuster, das sich auch im Tasseninneren befand. Man konnte durch einen solchen Kaffee also das Blümchenmuster am Tassenboden erkennen.)

Wenn Sie die oben beschriebene "French-Press" verwenden: Pulver in das Glasgefäß geben, kochendes Wasser drübergießen, Pulver kurz umrühren (!), das Sieb-Deckel-Teil leicht aufsetzen (damit nicht zuviel Wärme entweicht), ca. 4 - 6 Minuten ziehen lassen, dann Sieb langsam runterdrücken.

Weitere alte Hausrezepte sind die Beigabe von Kakao oder Zimt (jeweils auch nur 1 Messerspitze). Ebenfalls auf jeden Fall einen Versuch wert: eine Prise Salz oder pulversiertes Kardamon. 

Die Menge richtet sich natürlich auch wieder nach Ihren Gewohnheiten - als Richtmaß gilt: 1 gehäufter Kaffeelöffel je "kleine" Tasse (Omas Sonntagporzellan-Kaffee-Tassen verwenden wir ja im Alltag nicht mehr - für diesen Inhalt war ursprünglich das "Kaffeelöffel-Maß" bestimmt).

Rezepte und Beigaben

Inwieweit Sie Milch, Sahne oder Zucker verwenden, ist auch Gewohnheitssache. Der übliche Süßstoff ist Unsinn, da die Kombination von Sacharin und Cyclamat einen Eigengeschmack haben - Kalorien spart man lt. diverser Untersuchungen damit auch nicht, da sich der Körper lt. Untersuchungen der Universität Göttigen auf diese Weise nicht betrügen läßt. Bei Aspartamen (Nutra-Sweet) sieht das ein wenig besser aus, aber das Zeug ist unverhältnismäßig teuer. Falls ein "Spinnrad"-Laden (= führen die Bestandteile der Hobbythek-Reihe) in Ihrer Nähe ist, können Sie die dort angebotene Süße einmal probieren - die ist relativ unbedenklich.

Als Milchaufschäumer hat sich heute oft der Batterie-Mini-Mixer durchgesetzt. Eine Alternative, die etwas dichteren Schaum ergibt, ist eine Glaskanne mit Siebeinsatz: Die Glaskanne wird mit etwas kalter Milch auf die Herdplatte gestellt und erhitzt. Dann "stampft" man - ähnlich wie bei der Zubereitung von Kartoffelbrei - die Milch mit einem Sieb, bis sie zu einem festen Schaum wird. Das klappt auch wirklich, überrascht Gäste, sieht gut aus und ist anstrengend. Überlegen Sie es sich also gut, ob Sie die 20 Euro ausgeben wollen.

Rezepte

Wer denkt bei "Wien" nicht an die Kaffeehäuser mit all ihren unterschiedlichen Zubereitungsformen?! (Ich war noch nicht in Wien, vielleicht lädt mich jetzt mal ein Wiener Kaffehausbesitzer ein - ich veröffentliche seine Adresse auch gerne auf dieser Internet-Seite :-) ).

Hier kommen die entsprechenden Rezepte:

Kutscher-Kaffee (für 3 größere Tassen)

50 g gemahlener Kaffee, 1/8 l süße Sahne, 1/4 l Wasser, 1 Teelöffel grober, brauner Zucker

Den Kaffee wie beschrieben zubereiten, nach Möglichkeit in Kaffeegläser geben, diese aber nur zur Hälfte füllen. Jedes Glas erhält dann aus der geschlagenen Sahne eine Haube, die zum Abschluß mit etwas braunem Zucker bestreut wird.

Mohren-Kaffee (für 6 kleine Tassen)

1/2 l Kaffee, 4 Riegel bittere Schokolade, 1/4 l süße geschlagene Sahne

Die Schokolade in einem Gefäß bei schwacher Hitze langsam schmelzen lassen (am besten im Wasserbad). Heißen Kaffee dazugeben. Beides gut miteinander verrühren und in die angewärmten Tassen Füllen. Jede der Tassen dann mit einer Haube aus der geshlagenen Sahne verzieren.

Und noch ein Rezept für die tropischen Temperaturen, unter denen wir momentan zu leiden haben :-)

Kreuzberger Kaffee (für 3 größere Tassen)

3 Tassen Kaffee, 1/8 l süße geschalgene Sahne, 3 Eiswürfel, 1/2 Tasse Schattenmorellen mit Saft, Zucker

Die Kirschen mit dem Saft sowie die Eiswürfel in hohe Kaffeegläser aufteilen. Dann den gesüßten kalten kaffee darübergießen. Auf das fertige Getränk nun eine Sahnehaube setzen und dieses mit einem Strohhalm servieren.

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