Murmeltier mit Whiskey

Murmeltier Whiskey

überraschende Kombination

Sabine, die grabungsfreudigste von allen Freundinnen, verschob organische Substanzen von alter schmutziger Erde in neue schmutzige Erde, was sie als „umtopfen“ bezeichnete. Ja, dieser Samstag mit herrlichem Sonnenschein weckte auch in mir die Lust, in der freien Natur aktiv zu sein, so dass ich großzügig den Einkauf auf dem Wochenmarkt übernahm. Sabine rief mir noch nach, dass ich auch bei Obst und Gemüse vorbei schauen sollte, was für mich kein Problem war, denn mit Märkten kannte ich mich auch. Zumindest mit Saturn- und Media-Märkten – aber klar doch, auch mir ist bewusst, dass die Welt nicht nur aus iPads und externen Festplatten besteht! Zuerst machte ich noch einen Schlenker in den neuen „Bürgerservice Ulm Mitte“ um eine Rolle vom „Gelben Sack“ zu ergattern. Vor der einsamen Dame am Informationsstand erhob sich ein Schild mit der Aufschrift: „Diskretionsabstand beachten“. Ich hatte noch nie das Wort „Diskretionsabstand“ gehört, fand die Wortschöpfung aber sehr kreativ und bei den hochsensiblen Daten, mit denen man an diesem Ort umgeging, auch völlig angebracht. Danach noch schnell im Stadthaus bei Car2go einen neuen Chip auf den Führerschein kleben lassen, während der im Zirkel meines Diskretionsabstandes am nächsten stehende mit der Thekenhilfe darüber diskutierte, ob er den Car2go-Kuli behalten dürfe.

So, jetzt aber hinein in den Trubel – und gleich am nächsten Stand um die Ecke entdeckte ich eine Reihe von energetischen Badezusätzen für Sprudelbäder. Sprudelbäder finde ich gut, aber mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass wir keines besaßen. Allerdings führte der Stand auch diverse Salben, die freundliche Händlerin klärte mich auf, dass diese insbesondere nach sportlichen Aktivitäten wohltuend seien. Das weckte mein Interesse, denn in der Tat hatte ich vor, schon bald meine erste Frühjahrsjoggingstrecke auf Google-Maps zu markieren. In die Hände fiel mir dabei ein Tiegel, der der Aufschrift „Murmeltiersalbe“ trug, was mich natürlich sofort an „Täglich grüßt …“ erinnerte. Ich zog die Stirn kraus, als ich an die putzigen kleinen Tierchen dachte und wies das Ansinnen der Verkäuferin, mich probeweise einzucremen, entschieden zurück.

Weiter ging es zwischen Ständen und Leuten hindurch, bis mich ein Obststand magisch anzog. Ja, ich nahm Sabines Hinweise natürlich ernst. Hinzu kam, dass sich neben diversen Äpfeln eine Reihe von Tinkturen befanden, die mir außerordenlich biologisch-dynamisch vorkamen. Und siehe da: „Kirschlikör mit Whiskey“ war etwas, was mir bislang völlig fremd war. Der Besitzer des Standes – innerlich fragte ich mich, ob die korrekte Bezeichnung für so jemanden eigentlich „Obstler“ ist – erläuterte mir den Herstellungsprozess: Statt neutralen Alkohols oder Branntwein wurde dieser Likör mit Whiskey angesetzt, eine alte Familientradition gewissermaßen. Für Regionalgeschichte hatte ich schon immer ein Herz und ich beschloss, Sabine etwas von diesem orginellen Kirschsaft mitzubringen.

Noch viel gäbe es von merkwürdigen und exotischen Darbietungen zu erzählen, aber ich kann jeden Leser nur ermuntern, sich selbst einmal unter das Volk zu mischen und in seinen heimischen Märkten auf Entdeckungsreise zu gehen!

 

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Sabine, die grabungsfreudigste von allen Freundinnen, verschob organische Substanzen von alter schmutziger Erde in neue schmutzige Erde, was sie als „umtopfen“ bezeichnete. Ja, dieser Samstag mit herrlichem Sonnenschein weckte auch in mir die Lust, in der freien Natur aktiv zu sein, so dass ich großzügig den Einkauf auf dem Wochenmarkt übernahm. Sabine rief mir noch nach, dass ich auch bei Obst und Gemüse vorbei schauen sollte, was für mich kein Problem war, denn mit Märkten kannte ich mich auch. Zumindest mit Saturn- und Media-Märkten – aber klar doch, auch mir ist bewusst, dass die Welt nicht nur aus iPads und externen Festplatten besteht! Zuerst machte ich noch einen Schlenker in den neuen „Bürgerservice Ulm Mitte“ um eine Rolle vom „Gelben Sack“ zu ergattern. Vor der einsamen Dame am Informationsstand erhob sich ein Schild mit der Aufschrift: „Diskretionsabstand beachten“. Ich hatte noch nie das Wort „Diskretionsabstand“ gehört, fand die Wortschöpfung aber sehr kreativ und bei den hochsensiblen Daten, mit denen man an diesem Ort umgeging, auch völlig angebracht. Danach noch schnell im Stadthaus bei Car2go einen neuen Chip auf den Führerschein kleben lassen, während der im Zirkel meines Diskretionsabstandes am nächsten stehende mit der Thekenhilfe darüber diskutierte, ob er den Car2go-Kuli behalten dürfe.

So, jetzt aber hinein in den Trubel – und gleich am nächsten Stand um die Ecke entdeckte ich eine Reihe von energetischen Badezusätzen für Sprudelbäder. Sprudelbäder finde ich gut, aber mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass wir keines besaßen. Allerdings führte der Stand auch diverse Salben, die freundliche Händlerin klärte mich auf, dass diese insbesondere nach sportlichen Aktivitäten wohltuend seien. Das weckte mein Interesse, denn in der Tat hatte ich vor, schon bald meine erste Frühjahrsjoggingstrecke auf Google-Maps zu markieren. In die Hände fiel mir dabei ein Tiegel, der der Aufschrift „Murmeltiersalbe“ trug, was mich natürlich sofort an „Täglich grüßt …“ erinnerte. Ich zog die Stirn kraus, als ich an die putzigen kleinen Tierchen dachte und wies das Ansinnen der Verkäuferin, mich probeweise einzucremen, entschieden zurück.

Weiter ging es zwischen Ständen und Leuten hindurch, bis mich ein Obststand magisch anzog. Ja, ich nahm Sabines Hinweise natürlich ernst. Hinzu kam, dass sich neben diversen Äpfeln eine Reihe von Tinkturen befanden, die mir außerordenlich biologisch-dynamisch vorkamen. Und siehe da: „Kirschlikör mit Whiskey“ war etwas, was mir bislang völlig fremd war. Der Besitzer des Standes – innerlich fragte ich mich, ob die korrekte Bezeichnung für so jemanden eigentlich „Obstler“ ist – erläuterte mir den Herstellungsprozess: Statt neutralen Alkohols oder Branntwein wurde dieser Likör mit Whiskey angesetzt, eine alte Familientradition gewissermaßen. Für Regionalgeschichte hatte ich schon immer ein Herz und ich beschloss, Sabine etwas von diesem orginellen Kirschsaft mitzubringen.

Noch viel gäbe es von merkwürdigen und exotischen Darbietungen zu erzählen, aber ich kann jeden Leser nur ermuntern, sich selbst einmal unter das Volk zu mischen und in seinen heimischen Märkten auf Entdeckungsreise zu gehen!

 

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Sabine, die grabungsfreudigste von allen Freundinnen, verschob organische Substanzen von alter schmutziger Erde in neue schmutzige Erde, was sie als „umtopfen“ bezeichnete. Ja, dieser Samstag mit herrlichem Sonnenschein weckte auch in mir die Lust, in der freien Natur aktiv zu sein, so dass ich großzügig den Einkauf auf dem Wochenmarkt übernahm. Sabine rief mir noch nach, dass ich auch bei Obst und Gemüse vorbei schauen sollte, was für mich kein Problem war, denn mit Märkten kannte ich mich auch. Zumindest mit Saturn- und Media-Märkten – aber klar doch, auch mir ist bewusst, dass die Welt nicht nur aus iPads und externen Festplatten besteht! Zuerst machte ich noch einen Schlenker in den neuen „Bürgerservice Ulm Mitte“ um eine Rolle vom „Gelben Sack“ zu ergattern. Vor der einsamen Dame am Informationsstand erhob sich ein Schild mit der Aufschrift: „Diskretionsabstand beachten“. Ich hatte noch nie das Wort „Diskretionsabstand“ gehört, fand die Wortschöpfung aber sehr kreativ und bei den hochsensiblen Daten, mit denen man an diesem Ort umgeging, auch völlig angebracht. Danach noch schnell im Stadthaus bei Car2go einen neuen Chip auf den Führerschein kleben lassen, während der im Zirkel meines Diskretionsabstandes am nächsten stehende mit der Thekenhilfe darüber diskutierte, ob er den Car2go-Kuli behalten dürfe.

So, jetzt aber hinein in den Trubel – und gleich am nächsten Stand um die Ecke entdeckte ich eine Reihe von energetischen Badezusätzen für Sprudelbäder. Sprudelbäder finde ich gut, aber mir fiel gerade noch rechtzeitig ein, dass wir keines besaßen. Allerdings führte der Stand auch diverse Salben, die freundliche Händlerin klärte mich auf, dass diese insbesondere nach sportlichen Aktivitäten wohltuend seien. Das weckte mein Interesse, denn in der Tat hatte ich vor, schon bald meine erste Frühjahrsjoggingstrecke auf Google-Maps zu markieren. In die Hände fiel mir dabei ein Tiegel, der der Aufschrift „Murmeltiersalbe“ trug, was mich natürlich sofort an „Täglich grüßt …“ erinnerte. Ich zog die Stirn kraus, als ich an die putzigen kleinen Tierchen dachte und wies das Ansinnen der Verkäuferin, mich probeweise einzucremen, entschieden zurück.

Weiter ging es zwischen Ständen und Leuten hindurch, bis mich ein Obststand magisch anzog. Ja, ich nahm Sabines Hinweise natürlich ernst. Hinzu kam, dass sich neben diversen Äpfeln eine Reihe von Tinkturen befanden, die mir außerordenlich biologisch-dynamisch vorkamen. Und siehe da: „Kirschlikör mit Whiskey“ war etwas, was mir bislang völlig fremd war. Der Besitzer des Standes – innerlich fragte ich mich, ob die korrekte Bezeichnung für so jemanden eigentlich „Obstler“ ist – erläuterte mir den Herstellungsprozess: Statt neutralen Alkohols oder Branntwein wurde dieser Likör mit Whiskey angesetzt, eine alte Familientradition gewissermaßen. Für Regionalgeschichte hatte ich schon immer ein Herz und ich beschloss, Sabine etwas von diesem orginellen Kirschsaft mitzubringen.

Noch viel gäbe es von merkwürdigen und exotischen Darbietungen zu erzählen, aber ich kann jeden Leser nur ermuntern, sich selbst einmal unter das Volk zu mischen und in seinen heimischen Märkten auf Entdeckungsreise zu gehen!

 

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