Gefährlicher Katholizismus

Männer sind sensible, feingeistige Geschöpfe und allem Spirituellen zugetan. Also mit „spirituell“ ist jetzt mal Philosophie, Kirche usw. gemeint, also völlig alkoholfreie Sachen. Dennoch – wenn man das Buch „Katholizismus für Dummies“ aufschlägt, so wird man doch recht nachdenklich:

katholizismus.jpg

„Der sonntägliche Kirchenbesuch ist nicht nur erwünscht; er ist eine moralische Verpflichtung“ steht da neben der kleinen Bombe. Wie mag das zu interpretieren sein? Erwischt den Nicht-Kirchgänger die „Feuerkugel Gottes“? Das erinnert mich etwas an jenen evangelikalen Prediger, der sich in Afrika gerne „Mähdrescher Gottes“ nennen lässt. Freiwillig! Nein, das halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht steht das Bömbchen aber auch indirekt für ein Feuerzeug, das man zum Gottesdienst mitführt, um bei besonders gelungen Predigten damit in der Luft zu schwenken? Aber würde da nicht ein einfaches „Zugabe“ genügen? Rätsel über Rätsel. Oder es ist symbolisch gemeint. Gut könnte ich mir vorstellen, dass man in einem Gottesdienst von jenem Augsburger Hirten namens Mixa innerlich so in Wallung gerät, dass man einer Explosion nahe ist. Zumindest, wenn er über die Rolle der Frau spricht.
Nun hatte ich gehofft, im Text Aufschluss über die Feinheiten des Katholizismus zu finden. Da das Buch ganz schön dick ist, blätterte ich gleich mal zu Kapitel 11 „Gut sein, wenn das Sündigen doch so einfach ist.“ (Hm, vollständige Sätze sind wohl nicht so ganz das Ding der Autoren.) Dort steht (ebenfalls wieder neben einem Bömbchen):

„… ist es eine gute Sache, eine schmackhafte Mahlzeit zu genießen, doch wenn man beständig mehr isst, als man braucht, und fettleibig wird, so ist das Völlerei. Wenn man andererseits so lange nichts mehr isst, bis die Gesundheit darunter leidet, nur um des guten Aussehens willen, dann ist das Eitelkeit.“

Mann, als Katholik scheint man es aber echt schwer zu haben! Wenn Du nicht Dein Idealgewicht drauf hast, peng, haste eine Sünde begangen! Und zwar scheint es völlig egal zu sein, was man macht, irgendeine Sünde findet sich immer …

Na, ein letztes Zitat noch, das unter der Überschrift „Riechen“ steht:

„Der Geruchssinn ist ebenso ein Teil des Menschen wie die anderen vier Sinne; so setzt der katholische Gottesdienst all das ein, was diese Körperfunktion ansprechen kann.“

Also das, das kann ich nun wirklich bestätigen! Denn erst jüngst war ich in der wunderschönen Basilika in Ottobeuren und zufällig gab es eine „Spätmesse“ (es war 11 Uhr morgens!). Neben mir saß ein Pilger, der ganz offensichtlich sein Idealgewicht durch eine Knoblauchdiät hielt …

Genug. Also ich hoffe jetzt mal nicht, dass ich einem katholischen Leser auf den Schlips getreten bin, aber einen Kommentar zu diesem Buch, geschrieben von 2 Priestern, konnte ich mir einfach nicht verkneifen 🙂

3 Kommentare

  1. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

  2. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

  3. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

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Gefährlicher Katholizismus

Männer sind sensible, feingeistige Geschöpfe und allem Spirituellen zugetan. Also mit „spirituell“ ist jetzt mal Philosophie, Kirche usw. gemeint, also völlig alkoholfreie Sachen. Dennoch – wenn man das Buch „Katholizismus für Dummies“ aufschlägt, so wird man doch recht nachdenklich:

katholizismus.jpg

„Der sonntägliche Kirchenbesuch ist nicht nur erwünscht; er ist eine moralische Verpflichtung“ steht da neben der kleinen Bombe. Wie mag das zu interpretieren sein? Erwischt den Nicht-Kirchgänger die „Feuerkugel Gottes“? Das erinnert mich etwas an jenen evangelikalen Prediger, der sich in Afrika gerne „Mähdrescher Gottes“ nennen lässt. Freiwillig! Nein, das halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht steht das Bömbchen aber auch indirekt für ein Feuerzeug, das man zum Gottesdienst mitführt, um bei besonders gelungen Predigten damit in der Luft zu schwenken? Aber würde da nicht ein einfaches „Zugabe“ genügen? Rätsel über Rätsel. Oder es ist symbolisch gemeint. Gut könnte ich mir vorstellen, dass man in einem Gottesdienst von jenem Augsburger Hirten namens Mixa innerlich so in Wallung gerät, dass man einer Explosion nahe ist. Zumindest, wenn er über die Rolle der Frau spricht.
Nun hatte ich gehofft, im Text Aufschluss über die Feinheiten des Katholizismus zu finden. Da das Buch ganz schön dick ist, blätterte ich gleich mal zu Kapitel 11 „Gut sein, wenn das Sündigen doch so einfach ist.“ (Hm, vollständige Sätze sind wohl nicht so ganz das Ding der Autoren.) Dort steht (ebenfalls wieder neben einem Bömbchen):

„… ist es eine gute Sache, eine schmackhafte Mahlzeit zu genießen, doch wenn man beständig mehr isst, als man braucht, und fettleibig wird, so ist das Völlerei. Wenn man andererseits so lange nichts mehr isst, bis die Gesundheit darunter leidet, nur um des guten Aussehens willen, dann ist das Eitelkeit.“

Mann, als Katholik scheint man es aber echt schwer zu haben! Wenn Du nicht Dein Idealgewicht drauf hast, peng, haste eine Sünde begangen! Und zwar scheint es völlig egal zu sein, was man macht, irgendeine Sünde findet sich immer …

Na, ein letztes Zitat noch, das unter der Überschrift „Riechen“ steht:

„Der Geruchssinn ist ebenso ein Teil des Menschen wie die anderen vier Sinne; so setzt der katholische Gottesdienst all das ein, was diese Körperfunktion ansprechen kann.“

Also das, das kann ich nun wirklich bestätigen! Denn erst jüngst war ich in der wunderschönen Basilika in Ottobeuren und zufällig gab es eine „Spätmesse“ (es war 11 Uhr morgens!). Neben mir saß ein Pilger, der ganz offensichtlich sein Idealgewicht durch eine Knoblauchdiät hielt …

Genug. Also ich hoffe jetzt mal nicht, dass ich einem katholischen Leser auf den Schlips getreten bin, aber einen Kommentar zu diesem Buch, geschrieben von 2 Priestern, konnte ich mir einfach nicht verkneifen 🙂

3 Kommentare

  1. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

  2. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

  3. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

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Gefährlicher Katholizismus

Männer sind sensible, feingeistige Geschöpfe und allem Spirituellen zugetan. Also mit „spirituell“ ist jetzt mal Philosophie, Kirche usw. gemeint, also völlig alkoholfreie Sachen. Dennoch – wenn man das Buch „Katholizismus für Dummies“ aufschlägt, so wird man doch recht nachdenklich:

katholizismus.jpg

„Der sonntägliche Kirchenbesuch ist nicht nur erwünscht; er ist eine moralische Verpflichtung“ steht da neben der kleinen Bombe. Wie mag das zu interpretieren sein? Erwischt den Nicht-Kirchgänger die „Feuerkugel Gottes“? Das erinnert mich etwas an jenen evangelikalen Prediger, der sich in Afrika gerne „Mähdrescher Gottes“ nennen lässt. Freiwillig! Nein, das halte ich für unwahrscheinlich. Vielleicht steht das Bömbchen aber auch indirekt für ein Feuerzeug, das man zum Gottesdienst mitführt, um bei besonders gelungen Predigten damit in der Luft zu schwenken? Aber würde da nicht ein einfaches „Zugabe“ genügen? Rätsel über Rätsel. Oder es ist symbolisch gemeint. Gut könnte ich mir vorstellen, dass man in einem Gottesdienst von jenem Augsburger Hirten namens Mixa innerlich so in Wallung gerät, dass man einer Explosion nahe ist. Zumindest, wenn er über die Rolle der Frau spricht.
Nun hatte ich gehofft, im Text Aufschluss über die Feinheiten des Katholizismus zu finden. Da das Buch ganz schön dick ist, blätterte ich gleich mal zu Kapitel 11 „Gut sein, wenn das Sündigen doch so einfach ist.“ (Hm, vollständige Sätze sind wohl nicht so ganz das Ding der Autoren.) Dort steht (ebenfalls wieder neben einem Bömbchen):

„… ist es eine gute Sache, eine schmackhafte Mahlzeit zu genießen, doch wenn man beständig mehr isst, als man braucht, und fettleibig wird, so ist das Völlerei. Wenn man andererseits so lange nichts mehr isst, bis die Gesundheit darunter leidet, nur um des guten Aussehens willen, dann ist das Eitelkeit.“

Mann, als Katholik scheint man es aber echt schwer zu haben! Wenn Du nicht Dein Idealgewicht drauf hast, peng, haste eine Sünde begangen! Und zwar scheint es völlig egal zu sein, was man macht, irgendeine Sünde findet sich immer …

Na, ein letztes Zitat noch, das unter der Überschrift „Riechen“ steht:

„Der Geruchssinn ist ebenso ein Teil des Menschen wie die anderen vier Sinne; so setzt der katholische Gottesdienst all das ein, was diese Körperfunktion ansprechen kann.“

Also das, das kann ich nun wirklich bestätigen! Denn erst jüngst war ich in der wunderschönen Basilika in Ottobeuren und zufällig gab es eine „Spätmesse“ (es war 11 Uhr morgens!). Neben mir saß ein Pilger, der ganz offensichtlich sein Idealgewicht durch eine Knoblauchdiät hielt …

Genug. Also ich hoffe jetzt mal nicht, dass ich einem katholischen Leser auf den Schlips getreten bin, aber einen Kommentar zu diesem Buch, geschrieben von 2 Priestern, konnte ich mir einfach nicht verkneifen 🙂

3 Kommentare

  1. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

  2. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

  3. Heinrich Baumgarten
    Mai 8, 2008

    In diesen letztgenannten olfaktorischen Bereich des Katholizismus gehören auch die Hinterlassenschaften eines Papstes: heiliger Stuhl…

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