Geheimnisvolle Nora

nora tschirner

Online-Zoo

Männer probieren gerne neue Dinge aus. Und da es seit gestern eine iPhone-App (Google Translate) gibt, bei der man nur seinen Text einsprechen muss und schon erhält man die Übersetzung, habe ich diese App natürlich sofort ausprobiert. Einsatzmöglichkeiten gibt es viele: Wenn z. B. der Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt aus Mazedonien kommt, so sprechen Sie einfach in ihr iPhone „Ich möchte ein Kilo Äpfel“ – und schon erscheint die mazedonische Übersetzung. Die werden Sie zwar nicht verstehen, aber Ihr Gemüsehändler wird außerordentlich erfreut sein. Oder Sie begegnen einer Chinesin. Dann müssen sie nur herausfinden, ob sie „traditionell“ oder „vereinfacht“ ist – beide Dialekte beherrscht die App! Nun gut, ich entschloss mich für den Anfang für eine Variante, die ich nachvollziehen konnte – Deutsch-Englisch. Hm, was könnte man jetzt mal fragen … so auf die Schnelle … das war nicht leicht … aber schließlich hatte ich einen originellen Satz gefunden, den man ganz gerne mal an englischen Bars ausprobierte:
„Hallo, schöne Frau, so alleine?“ Den sprach ich laut und deutlich in das iPhone-Mikro und harrte der Dinge, die da kamen. Es kam auch etwas, mit dem ich aber so auf Anhieb nicht gerechnet hatte: „nora tschirner woman zoo online“. Ich war ratlos. Wer war Nora Tschirner? Was suchte sie im Zoo? Und warum war sie dort online? Oder handelte es sich um einen Online-Zoo, bei dem eine gewisse Nora die Direktorin war? Und was hatte Nora in einer Bar zu suchen, abseits von ihrem Zoo? Verfolgte sie mich, ohne dass ich es wusste?
Kein Problem – wozu gibt es das Internet? Tatsächlich Nora Tschirner gab es, sogar mit Fan-Page! Hm, keine Zoo-Direktorin, mehr so Schauspielerin. Ein Liste ihrer Filme ließ mich allerdings noch ratloser zurück: „Alice im Niemandsland“, „Anatomie der Dämmerung“ oder „Nullpunkt“ … Okay, aber was wollte Nora von mir? Wollte sie mich im Zoo treffen, aber vorab online mit mir chatten? Und woher kannte sie mich? War ich in einem ihrer Filme gewesen, ohne es zu wissen?
Es gab nur einen Weg, der Sache auf den Grund zu gehen: Ich musste ein zweites Mal in die App sprechen, die offensichtlich mehr als ich über Nora wusste. Also sagte ich: „Nora, nimm Kontakt mit mir auf!“ Wieder vergingen einige quälende Sekunden, bis die Botschaft erschien:
„restaurant bremen contact with more on“. Toll – jetzt wollte sie, dass ich nach Bremen fahren sollte – war von Ulm aus ja der nächste Weg! Und was hieß „with more on“? Brachte sie eine Freundin mit? Ich schankte. Sollte ich ins Auto steigen …   Nein, einen letzten Test musste ich vorab machen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Also sprach ich:
„Lügst Du mich auch nicht an?“ Ja, das war schon gerissen von mir, und ich war auf die Antwort gespannt. Sie kam: „lyrics you love me not do“. Dabei hätte ein einfaches Yes oder No genügt. So hielt ich die App aber für ein Plappermäulchen, das aus Langeweile viel Unsinn erzählte. Ich schrieb die geheimnisvolle Nora vorerst ab, beschloss aber, in ihren nächsten Film zu gehen, der wahrscheinlich in einem lyrisch veranlagten Zoo in Bremen spielte. Das versprach spannend zu werden …

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Männer probieren gerne neue Dinge aus. Und da es seit gestern eine iPhone-App (Google Translate) gibt, bei der man nur seinen Text einsprechen muss und schon erhält man die Übersetzung, habe ich diese App natürlich sofort ausprobiert. Einsatzmöglichkeiten gibt es viele: Wenn z. B. der Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt aus Mazedonien kommt, so sprechen Sie einfach in ihr iPhone „Ich möchte ein Kilo Äpfel“ – und schon erscheint die mazedonische Übersetzung. Die werden Sie zwar nicht verstehen, aber Ihr Gemüsehändler wird außerordentlich erfreut sein. Oder Sie begegnen einer Chinesin. Dann müssen sie nur herausfinden, ob sie „traditionell“ oder „vereinfacht“ ist – beide Dialekte beherrscht die App! Nun gut, ich entschloss mich für den Anfang für eine Variante, die ich nachvollziehen konnte – Deutsch-Englisch. Hm, was könnte man jetzt mal fragen … so auf die Schnelle … das war nicht leicht … aber schließlich hatte ich einen originellen Satz gefunden, den man ganz gerne mal an englischen Bars ausprobierte:
„Hallo, schöne Frau, so alleine?“ Den sprach ich laut und deutlich in das iPhone-Mikro und harrte der Dinge, die da kamen. Es kam auch etwas, mit dem ich aber so auf Anhieb nicht gerechnet hatte: „nora tschirner woman zoo online“. Ich war ratlos. Wer war Nora Tschirner? Was suchte sie im Zoo? Und warum war sie dort online? Oder handelte es sich um einen Online-Zoo, bei dem eine gewisse Nora die Direktorin war? Und was hatte Nora in einer Bar zu suchen, abseits von ihrem Zoo? Verfolgte sie mich, ohne dass ich es wusste?
Kein Problem – wozu gibt es das Internet? Tatsächlich Nora Tschirner gab es, sogar mit Fan-Page! Hm, keine Zoo-Direktorin, mehr so Schauspielerin. Ein Liste ihrer Filme ließ mich allerdings noch ratloser zurück: „Alice im Niemandsland“, „Anatomie der Dämmerung“ oder „Nullpunkt“ … Okay, aber was wollte Nora von mir? Wollte sie mich im Zoo treffen, aber vorab online mit mir chatten? Und woher kannte sie mich? War ich in einem ihrer Filme gewesen, ohne es zu wissen?
Es gab nur einen Weg, der Sache auf den Grund zu gehen: Ich musste ein zweites Mal in die App sprechen, die offensichtlich mehr als ich über Nora wusste. Also sagte ich: „Nora, nimm Kontakt mit mir auf!“ Wieder vergingen einige quälende Sekunden, bis die Botschaft erschien:
„restaurant bremen contact with more on“. Toll – jetzt wollte sie, dass ich nach Bremen fahren sollte – war von Ulm aus ja der nächste Weg! Und was hieß „with more on“? Brachte sie eine Freundin mit? Ich schankte. Sollte ich ins Auto steigen …   Nein, einen letzten Test musste ich vorab machen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Also sprach ich:
„Lügst Du mich auch nicht an?“ Ja, das war schon gerissen von mir, und ich war auf die Antwort gespannt. Sie kam: „lyrics you love me not do“. Dabei hätte ein einfaches Yes oder No genügt. So hielt ich die App aber für ein Plappermäulchen, das aus Langeweile viel Unsinn erzählte. Ich schrieb die geheimnisvolle Nora vorerst ab, beschloss aber, in ihren nächsten Film zu gehen, der wahrscheinlich in einem lyrisch veranlagten Zoo in Bremen spielte. Das versprach spannend zu werden …

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Männer probieren gerne neue Dinge aus. Und da es seit gestern eine iPhone-App (Google Translate) gibt, bei der man nur seinen Text einsprechen muss und schon erhält man die Übersetzung, habe ich diese App natürlich sofort ausprobiert. Einsatzmöglichkeiten gibt es viele: Wenn z. B. der Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt aus Mazedonien kommt, so sprechen Sie einfach in ihr iPhone „Ich möchte ein Kilo Äpfel“ – und schon erscheint die mazedonische Übersetzung. Die werden Sie zwar nicht verstehen, aber Ihr Gemüsehändler wird außerordentlich erfreut sein. Oder Sie begegnen einer Chinesin. Dann müssen sie nur herausfinden, ob sie „traditionell“ oder „vereinfacht“ ist – beide Dialekte beherrscht die App! Nun gut, ich entschloss mich für den Anfang für eine Variante, die ich nachvollziehen konnte – Deutsch-Englisch. Hm, was könnte man jetzt mal fragen … so auf die Schnelle … das war nicht leicht … aber schließlich hatte ich einen originellen Satz gefunden, den man ganz gerne mal an englischen Bars ausprobierte:
„Hallo, schöne Frau, so alleine?“ Den sprach ich laut und deutlich in das iPhone-Mikro und harrte der Dinge, die da kamen. Es kam auch etwas, mit dem ich aber so auf Anhieb nicht gerechnet hatte: „nora tschirner woman zoo online“. Ich war ratlos. Wer war Nora Tschirner? Was suchte sie im Zoo? Und warum war sie dort online? Oder handelte es sich um einen Online-Zoo, bei dem eine gewisse Nora die Direktorin war? Und was hatte Nora in einer Bar zu suchen, abseits von ihrem Zoo? Verfolgte sie mich, ohne dass ich es wusste?
Kein Problem – wozu gibt es das Internet? Tatsächlich Nora Tschirner gab es, sogar mit Fan-Page! Hm, keine Zoo-Direktorin, mehr so Schauspielerin. Ein Liste ihrer Filme ließ mich allerdings noch ratloser zurück: „Alice im Niemandsland“, „Anatomie der Dämmerung“ oder „Nullpunkt“ … Okay, aber was wollte Nora von mir? Wollte sie mich im Zoo treffen, aber vorab online mit mir chatten? Und woher kannte sie mich? War ich in einem ihrer Filme gewesen, ohne es zu wissen?
Es gab nur einen Weg, der Sache auf den Grund zu gehen: Ich musste ein zweites Mal in die App sprechen, die offensichtlich mehr als ich über Nora wusste. Also sagte ich: „Nora, nimm Kontakt mit mir auf!“ Wieder vergingen einige quälende Sekunden, bis die Botschaft erschien:
„restaurant bremen contact with more on“. Toll – jetzt wollte sie, dass ich nach Bremen fahren sollte – war von Ulm aus ja der nächste Weg! Und was hieß „with more on“? Brachte sie eine Freundin mit? Ich schankte. Sollte ich ins Auto steigen …   Nein, einen letzten Test musste ich vorab machen, um auf Nummer Sicher zu gehen. Also sprach ich:
„Lügst Du mich auch nicht an?“ Ja, das war schon gerissen von mir, und ich war auf die Antwort gespannt. Sie kam: „lyrics you love me not do“. Dabei hätte ein einfaches Yes oder No genügt. So hielt ich die App aber für ein Plappermäulchen, das aus Langeweile viel Unsinn erzählte. Ich schrieb die geheimnisvolle Nora vorerst ab, beschloss aber, in ihren nächsten Film zu gehen, der wahrscheinlich in einem lyrisch veranlagten Zoo in Bremen spielte. Das versprach spannend zu werden …

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