Gammelnde Gedankensprünge

Gammelnde Gedankensprünge

Ohne Zweifel – das Internet ist ein höchst assoziatives Medium – man springt quasi vom Stöckchen zum Hölzchen. Eigentlich hatte ich via Twitter (@gillyberlin) einen Link zu einem Video mit Julian Assange erhalten, in dem der Wikileaks-Mann zu einer eingängigen Melodei tanzt. – Danach habe ich bei YouTube geschaut, wer das Lied verbrochen hat – offensichtlich eine gewisse Rebekka Black, gegen die „Blümchen“ damals hoch-sozialkritische Lieder geträllert hat. – Während in meinen Sinn kam, dass „früher alles besser“ war, fielen mir nacheinander das Dschungelcamp, Langhans und Kommune 1 ein – danach die Hippie-Bewegung und Freddy Quinns Schlager „gegen Gammler“,  den man unbedingt mal...

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Punkt, Punkt, Komma, Strich

Punkt, Punkt, Komma, Strich

fertig ist das … aber das kennen wir ja. Und natürlich auch all diese feinen Psychologie-Tests, bei denen Fotos bearbeitet werden und man dann sagen muss, welchen Typ man mag. Wenn man selbst mal so richtig „mischen“ möchte, dann hat man bei „Face Research“ die Möglichkeit, nach Herzenslust zu experimentieren. – Nun sind lebhafte Gesichter, die sehr unterschiedliche Formen annehmen können, die eine Sache. Aber wie sieht das aus, wenn umgekehrt Formen Gesichter annehmen – wir sind davon umzingelt (sogar auf öffentlichen Plätzen)! – Und statt des röhrenden Hirsches kann man sich mit Pappe und Tusche geschmackvolle eigene Exponate aufhängen. – Und wer die Eigenarten menschlicher Mimik entschlüsseln...

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Auf Eis gelegt

Auf Eis gelegt

Ich hab’s!“ rief ich über den Frühstückstisch hinweg. Die coolste Freundin von allen, Elena, blieb hinterer ihrer Zeitung vertieft, ohne zu reagieren. Also fuhr ich fort: „Ich weiß, wo wir diesmal Silvester verbringen werden!“ Zwar blieb das Gesicht des belesenen Gegenübers weiterhin verborgen, aber immerhin bekam ich ein „Tatsächlich?“ zu hören. „Yep!“ meinte ich, während ich mir ein Honigbrötchen zu Recht machte. „Und zwar in Nordschweden!“ Das Papier schwankte einen Moment, dann gab ein stahlblau blickendes Augenpaar frei. Genauer: ein fragendes stahlblaues Augenpaar. „Ha, da staunst du, was?!“ Ich lächelte und genoss meinen Triumph der Überraschung. Die Brötchenhälfte in der einen Hand deutete ich mit der anderen auf den...

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Smartphone-Psychologie

Smartphone-Psychologie

Bis vor einigen Jahren war ein Handy eher Geschmackssache, kaum jemand kam auf den Gedanken, sich mit einem Telefon zu identifizieren. Das hat sich durch die Verbreitung „Der Großen Drei“ schlagartig geändert: Du hast ein iPhone? Teures Spielzeug! Du kaufst Dir ein Google-Android? Nur was für Computerfreaks! Dein Chef stellt Dir ein Blackberry zur Verfügung? Was für Spießer! Das wäre mal die einfache Variante. Psychologisch komplizierter wird es, wenn man den Smartphone-Besitzer jeweils durch seine eigene Brille und durch die der Konkurrenten ansieht. Aber „C-Section Comics“ hat das mit einem Poster wurnderbar auf den Punkt gebracht: Wer ist der „typische“ Besitzer, wie sieht er sich selbst, wie sehen ihn die anderen, wie...

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Hallo, Du kleiner Hase!

Hallo, Du kleiner Hase!

Sie sind einsam und allein? Niemand spricht mit Ihnen, wenn Sie müde und erschlagen vom trockenen Büroalltag die Haustür öffnen? Aber, aber – es gibt doch das Internet! Nein, ich meine jetzt nicht die Datingseiten, auf denen Sie schon seit 5 Jahren vergeblich versuchen, dass ein blondes, schlankes, gutaussehendes, intelligentes Single-Mädchen an Ihren Nick „HerrCooles17“ eine Mail schreibt. Nehmen Sie die Sache selbst in die Hand und besorgen Sie sich einen Hasen. Genauer: Den Nabaztag-Hasen – der hat es in sich. Nein, nicht irgendso ein USB-Dingelchen, das ein paar Töne von sich gibt, wie der lustige Weihnachtsfisch, der mit der Flosse wedelt, singen kann und den Sie Tante Erna geschenkt haben (die inzwischen auch nicht mehr anruft)....

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Da siehst Du alt aus!

Da siehst Du alt aus!

Früher, da schaute man morgens in den Spiegel, rief kurz „Mann, Mann … was für eine Nacht!“ und sah zu, dass man sich nicht mehr sah. Oder man war besser aufgelegt und sang beim Rasieren z. B. „Nothing compares to you!“. Damit war es aber auch genug. Und heute? Jeder kennt die unzähligen Clips, in denen sich Menschen täglich (!) knippsen, um zu sehen, wie sie sich verändern. Also wenn Sie mich fragen: Wer sich ernsthaft jeden Tag an die gleich Stelle über 10 Jahre stellt und ein Foto von sich macht, der ist alles andere als flexibel – aber das vertiefen wir jetzt mal nicht. Als Beispiel für ein solches Projekt habe ich mal das Video eines hübschen Mädchens ausgesucht, damit man nicht schon wieder sehen muss, wie sich...

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